Mittwoch, 17. Februar 2010

first time out of turku



Endlich, endlich ist es so weit... heute beginnt mehr oder weniger die 'Reisezeit'. Ich sitze quasi schon in den Startlöchern nach Riga.
Um ehrlich zu sein, kann ich es kaum erwarten Turku zu verlassen. Ich bin wahnsinnig froh hier zu sein um all die tollen Erfahrungen machen zu können, aber eines kann ich jetzt schon sagen, Finnland ist kein Land für mich um glücklich zu werden. Die Landschaft ist atemberaubend und ich kann es kaum erwarten, dass die Temperaturen den Schnee schmelzen und den Frühling ankommen lassen. Aber, die Menschen und die Kultur, die Art zu leben machen mich gerade in meinem momentanen Status eher unglücklich. Hier sitzt jeder im Glashaus, hier lässt sich jeder beobachten und steuern. Mir kommt es so vor, als wären die Finnen Maschinen die sich steuern lassen um in einigen Momenten ein komplettes reset zu haben (natürlich unter Einfluss von Alkohol) um all das zu vergessen. Ich habe mittlerweile 4 Menschen kennen gelernt, die der Liebe wegen hier her gekommen sind und ich hoffe für all diese Menschen, dass die Liebe unendlich groß und stark ist. Aber vielleicht wollen sie ja auch so sein, ein weiteres Glied in der gut funktionierenden Kette der Besten. Und bitte JA NICHT auffallen, alle die hier auffallen sind verrückt und werden eher in die Schublade 'schlecht' als 'YES, du bist ein Individum' gesteckt.

Ich habe von einem DEUTSCH Professor gehört, der sich anscheinend so damit rühmt hier unterrichten zu dürfen, dass er alle Erasmusstudenten aus anderen Ländern vorhält 'keine AHnung zu haben', 'dumm' zu sein... schließlich weiß man ja dass die Finnen gut sind und dementsprechend sollte man sich auch vorbereiten wenn man in diesem Land gleich Schritt halten will.

Vielleicht sind all meine Gedanken und Gefühle aber auch nur vom Wetter ausgelöst. Ich weiß es nicht.
Auf jeden Fall bin ich froh endlich Abwechslung zu haben. Und nicht, dass ihr glaubt es passiert hier nichts positives.... so ist es nicht :) Ich habe wieder sehr interessante Menschen kennen gelernt und verbringe meine Zeit (sobald es diese Temperaturen zulassen) mit fotografieren :)
Da einige der Studenten davon (komischerweise... hahaha) Wind bekommen haben, dass ich immer mit meiner Kamera herumspringe, durfte ich vor einigen Tagen mein erstes 'Shooting' machen.

Fasching wurde hier nicht wirklich gefeiert. An diesem Tag treffen sich nur alle Studenten an einem der Hügel der Stadt und fahren mit ihren selbstgebastelten Schlitten um die Wette. Meistens betrunken, in lustigen Kostümen und manchmal mit einem enormen Tempo.

Ich wünsche euch allen ein tolles Wochenende und ich lass bald wieder etwas von mir hören.

PS: Da ich bald meinen Rückflug buchen muss bin ich gerade am überlegen wann dies passiert, momentan spiele ich mit diveresen Gedanken. Falls also jemand vor hat mich gerne besuchen zu kommen, sollte er/sie mir das bald bescheid geben. MERCI












Montag, 8. Februar 2010

Just... some pictures

Hej!


Zuerst ein paar gesammelte Eindrücke von Tag und Nacht. Anschließend, auch wenn ich es vermeiden wollte, folgen ein paar Partyfotos um euch auch hier nicht ganz auszuschließen.:)


Das Schwedische Theater!


Die Finnen lassen es sich nicht nehmen trotz harten Schneeverhältnissen mit dem Rad zu fahren, so kann es passieren, dass die Räder nach dem Universitätsbesuch so aussehen.

Nicht nur die Fahrräder, auch die Autos haben es momentan sehr, sehr schwer im guten alten Turku. Lustig werd es dann, wenn man wirklich mal los fahren muss.

Schwedische Türen!

Wunderbarschöner Tag!

Das beliebteste Motiv in Turku, man kann es immer fotografieren, weil es so schön ist :)

Meine Geburtstagstorte.

Eiszapfen können zwar schön aussehen, aber sobald es hier zum tauen anfängt, vermeide ich Straßen an denen diese gewaltigen Dinger hänge.

Damit sich auch die ÖsterreicherInnen angesprochen fühlen... wie nett!

Mit Ellen und Maria (zwei Finninen) bei der Stereotypparty!


Wie man vielleicht erkennen mag, handelt es sich hierbei um einen Haufen Französinnen!

Eindeutiger Sieger: Lorenzo, der Mamaliebende Italiener!

Eindeutige Verliererinnen: Nele und ich bei unserem Versuch DEUTSCH und ÖSTERREICHISCH zu sein.


Der wunderbare, noch nicht ganz gedeckte Brunch/Geburtstagstisch!

Die Geburtstagskinder: Xavier und Nina

Wie immer, die italienischen Boys beim herumablern! So wie ich es mag und genieße.

Marta als Pocahontas!
Yuge bei der Zubereitung leckerer Frühstückshäppchen.

Sonntag, 7. Februar 2010

da bin ich wieder....

Was ich hier wirklich vermisse, ist die Kaffeehauskultur, das auf der Straße oder in Lokalen sitzen und Leute beobachten, natürlich bei einem wirklich, wirklich... wirklich guten Cappuccino oder nen Esspresso. Impossible! Abegsehen davon, dass ich hier noch keinen einzig guten Kaffee getrunken habe sitz niemand bei - 12° C im Freien um von der Kälte fliehende Leute zu beobachten. Mittlerweile glaube ich, dass mir genau diese Momente in Spanien die Kraft und Energie gegeben haben, die mir hier ein wenig fehlen.

Ich suche nach Energiegebenden Momenten und Orten, aber bis jetzt war diese Suche erfolglos. Vielleicht ist genau all das auch der Grund, dass ich mich in den letzten Tagen /Wochen hauptsächlich mit Italienern aufgehalten habe. Die Unbeschwertheit und das "Laut sein" tun sehr gut in diesem ruhigen durchorganisierten Land.

Da ich jetzt viel Zeit habe um nach zu denken, wird mir bewusst wieviele Kulturen in so einem Erasmussemester eigentlich aufeinander prallen. Jede Kultur geht verschieden mit der neuen Umgebung um. Da haben wir z.B. die Deutschen, ich glaube ja mittlerweile, dass die Deutschen hier in Finland ein zweites zu Hause finden können. Beide Länder sind sehr präzise, durchorganisiert und haben unglaublich viele Regeln an diese sich auch die meisten halten. (Die sich nicht daran halten sind e wie überll Ausländer oder Sandler ...ich hoffe man hört den zynismus) Die Deutschen Erasmusstudenten, so gern ich einige davon habe, sind so organisert und verbissen darin auf der Uni und bei all dem was sie sonst noch machen gut zu sein, dass ich sie selten sehe. Die Franzosen hingegen sieht man kaum einzeln, nein... sondern immer umzingelt mit ihresgleichen. Die Südländer hier jammern die ganze Zeit, dass nichts los ist, die Leute fad sind und nicht aus sich hinaus kommen. Und die Osteuropäer sind auch langsam im integrieren. Ach ja, zu den Osteuropäern gehöre auch ich. Interessanterweise habe ich schon von einigen (hauptsächlich Franzosen) vernommen, dass Österreich zu Osteuropa gehört.
Gott sei Dank gibt es wie immer einige Ausnahmen, wenn nicht viele, aber dennoch genug um langsam hier wirklich ankommen zu können. Leider habe ich selbst nicht wirklich das Bedürfnis (noch immer nicht) ständig unterwegs sein zu müssen, Party zu machen und 100 von neuen Leuten kennen zu lernen und diese täglich zu treffen. Genau diese Einstellung und diese Gefühle haben bei einigen anderen den Eindruck erweckt, dass auch ich mich nicht integrieren will. Ganz genau. So sehe ich all diese bekommenen Eindrücke der ersten Woche von den diversen Kulturen als keinen Massstab sondern als die ganz normale Eingewöhnungsphase. Und ganz ehrlich, es sind halt nicht alle so offen und schnell im Leben wie die Südländer.
Man braucht hier einfach seine Zeit um anzukommen, jeder tut das auf seine eigene Art und Weise und ich weiß auch, dass wenn man wirklich hier ist, man gleich wieder fahren muss, dass ist das Spiel "Erasmus"! Gehe dann, wenn es am schönsten ist.

Trozdem , habe ich gestern von einem Italiener ein wirklich nettes Kompliment bekommen: Du bist nicht wie eine Österreicherin, du bist auch nicht wie eine Deutsche, du bist anders... du hast und bist deine eigene Kultur!
Ganz genau... endlich beschreibt einer das ganz präzise was ich seit Jahren versuche zu beschreiben.

Die letzten Tage waren hauptsächlich vom wenigen Schlaf geprägt. Das liegt einerseits daran, dass ich mir schwer tue hier zu geregelten Zeiten zu schlafen und andererseits daran, dass ich die meiste Zeit im wunderbaren Studentvillage verbracht habe. Dort ist immer was los, man ist unter Leuten und man kommt schneller an. So ging ich meistens um 5 Uhr in der Früh ins Bett, stand um 8 auf, fuhr schnell für zwei Stunden Schlaf nach Hause und machte mich auf zur Uni.
Da ich beschlossen habe, dass dies nicht so weiter gehen kann fuhren wir noch einmal zum Ikea um unsere Wohnung einzurichten, um darauß ein zu Hause zu machen. Ich habe jetzt endlich ein Pflanze und Farbe in meinem Zimmer.

Und ganz nebenbei, hatte ich auch Geburtstag. Da ich nicht wirklich daran interessiert war diesen Tag zu feiern versuchte ich ihn geschickt zu umgehen. So lud ich schluss endlich nur zu einem Brunch ins Studenvillage ein. Dies war wirklich angenehm. Es kamen all die Menschen, die mir hier am Herzen liegen und wir haben bis in den späten Nachmittag, frühen Abend gegessen und Spiele gespielt. Es gab so viele Leckereien und sogar einige Torten. Auch die liebe Omi hat an mich gedacht und mir eine Sachertorte geschickt... diese war das Highlight für viele Süßigkeiten Liebhaber.

Danke noch mal an ALLE für die netten Glückwünsche!

Die Tage in Turku werden schon länger, was uns hoffen lässt, dass der Frühling bald eintrifft, doch dieses bald bedeutet in unserem Fall April! Glücklicherweise habe ich den ganzen Mai frei (das hab ich mir schon so eingeteilt), dass ich einen der schönsten Monate hier wirklich genießen kann. Vielleicht wird es auch dann etwas mit dem draußen sitzen und Kaffee schlürfen, auch wenn sich die Qualität des 4 Euro Kaffees nicht bessern wird. :) Bis dahin werde ich mir eher das Nachtleben als Energiespender holen müssen. Und das ist ja wie bereits erwähnt nicht so schwer. Letzte Woche waren jeden Tag 3 Partys, von dieser ich aber nur eine besuchte. Thema dieser Party war "Stereotyps", was ganz interessant war. Man sah schlussendlich unmengen von Personen die Streifen und einen Hut trugen ab und zu auch noch ein Baguette dabei hatten, die anderen waren eindeutig in der Minderheit. Wie man auf einigen Fotos erkennen kann ist mein versuch ein österreichisches Stereotypbild zu präsentieren eher fehlgeschlafen. Dieses Wochenende sind einige der Leute mit der Fähre nach Stockholm gefahren, aber nicht um dann von Board zu gehen und Sightseeing zu machen, NEIN, sondern um wieder zurück zufahren und weiter zu trinken. Man nennt das HELL CRUISE und es geht eigentlich wirklich nur um eines, SAUFEN SAUFEN SAUFEN. Schließlich ist es billiger als am Land und der Ticketpreis liegt bei stolzen 2 Euro! Vielleicht versteht der eine oder die andere wieso ich zu Hause geblieben bin. (Wer weiß, vielleicht lasse ich mich ja das nächste Mal überzeugen, schließlich heißt das Motto hier : ALLES AUSPROBIEREN)

Morgen beginnt wieder eine neue Woche und ich hoffe, dass sie aufregender wird als die letzte. Highlights sind auf jeden Fall die alltäglichen Mittagstreffen in der Mensa von Arken. Hunderte von Studenten warten auf ihr Mittagessen. Dies wird zu einem gesellschaftlichen Highlight von SEHEN und GESEHEN werden. So treffen sich hier Männlein und Weiblein die in finnischer Manier scheue erste Blickkontakte bevorzugen und mit nem Gläschen Milch auf das "sie hat mich angeschaut" anstoßen. Denn hier ist nichts wichtiger als DIE MILCH vorallem zum Mittagessen. Deshalb gibt es auch eine Auswahl von 10 verschiedenen Milchsorten, Halbfett, Lakotsefrei, 20% fett, mit Erdbeergeschmack etc. und wenn man meint, dass Milch ungesund sei bekommt man vorwurfsvolle Blicke und ein "Pf, Ausländer, keine AHnung von gesunden Dingen!" zugeworfen. Dabei denkt keiner daran, wieso in Finnland jeder/jede zweite Lakotseintoleranz hat. EGAL... Milch ist gesund.

Da es wieder mal 3 Uhr in der Nacht ist, werde ich mir vielleicht auch, ausnahmsweise, ein Gläschen warmer Milch genehmigen...
GOD NATT!

PS: Bilder folgen und ich muss mich dafür entschuldigen, dass ich die österreichische Fahne falsch gemalt habe, tja, da sieht man wieder meinen Patriotismus! Abgesehen davon, ist dies zwei Menschen aufgefallen, so viel dazu....