Dienstag, 2. März 2010

back in turku, back in 'real' life

Noch immer kalt, gatschig und GAGA! Aber heeee.... ich bin inFINNLAND!




Man glaubt es kaum, aber so schnell können Tage vergehen. Vorallem dann, wenn sie mit REISEN verbracht werden. Ich hatte die wunderbaren Möglichkeiten zwei sehr interessante, aber verschieden Städte in den letzten zwei Wochen zu besichtigen. So war ich wie bereits schon erwähnt ein paar Tage in Riga und finally auch in Finlands Hauptstadt Helsinki.

Von der einen Stadt bezaubert, von der einen Stadt etwas enttäuscht.

Riga ist eine sehr empfehlenswerte Stadt und hat es mir angetan. Die Häuser haben einzigartigen Flair und lassen einen staunen. Natürlich bemerkt man noch an einigen Ecken die Geschichte dieses Landes, dennoch ist dies keine tragende Rolle mehr.
Ich hab die Tage in Riga sehr genossen. Nicht nur, dass ich endlich mal aus Finnland hinaus kam, sondern auch weil es wärmer war UND weil ich mich dort mit meiner Lisa getroffen habe, die mich anschließend auch nach Turku begleitet hat. Nach drei Tagen Sightseeing und Genuss, war der letzte Abend geprägt von Rigas Nachtleben ( dass genauso bunt wie die Häuser waren). Wir hatten das Glück zwei Erasmusstudienkollegen aus Turku anzutreffen die ebenfalls übers Wochenende nach Riga geflogen sind um Freunde zu besuchen. Beide, Simone und David (wiedermal Italiener), haben die Tage davor das Nachtleben schon so weit ausgekostet, dass wir nur mehr genießen durften. So besichtigten wir auch das Casino von Riga und hatten so die wunderbare Möglichkeit über den Dächer von Riga Cocktails zu schlürfen. Nach einer wilden Partynacht ging es dann ohne Schlaf direkt zum Flughafen, da unser Flieger um 7 Uhr abhob. Und dann... ÜBERRASCHUNG geschah das, was ich mir schon immer wünschte, vielleicht nicht unter diesen Umständen aber wie auch immer. Lisa und ich waren die einzigen Passagiere im Flieger. Wir bekamen quasi einen Privatjet und Privatstewards. Dies konnten wir aber dank unserer Müdigkeit so was von gar nicht ausnutzen. :)
Die Tage darauf in Turku waren vorallem von Kälte und Schnee geprägt, wie.... wie immer.
Dieses Wetter verursachte letzte Woche auch das erste Mal aufkommende depressive Gedanken und Gefühle.
Ich glaube, man kann sich das nicht vorstellen. Selbst ich, obwohl ich gewusst habe auf was ich mich einlasse, bin noch mal negativ überrascht worden. Es ist nicht nur die Kälte die einen von Tag zu Tag ins Gesicht schlägt und man sofort wieder ins Bett krabbelt, es ist vorallem der Umstand nichts unternehmen zu können. Gott sei Dank, bin ich nicht die Einzige die Dank diesen Umständen 4 kg zugenommen hat und etwas depressive Gedanken hegt. Ich glaube, die Sehnsucht nach Wärme und Frühling war noch nie so groß wie sie jetzt ist. Es ist kein Heimweh, dieses Gefühl ist unbeschreibar. Ironischerweise fühlt man sich trotzdem ziemlich abeghärtet nach all dem was man Temperatur und Wettermäßig mitgemacht hat. Jedoch hat das Wetter auch seine guten Seiten. Wir sehen Finnland wie wir es uns vorgestellt haben. Vom Schnee bedeckt. Nach zwei Tagen depressiver Stimmung lockerten zwei Partynächte dies wieder etwas auf und dann... dann kam auch schon Helsinki.

Helsinki, eine Stadt die man besser NUR im Frühling oder Sommer besucht. Zu sechst machten wir uns auf, um unsere neue Hauptstadt zu erkunden. Nur so viel gab es im Winter dann doch nicht zu erkunden und wir waren nach 3 Stunden fertig. DOOF. Auch das Wetter hat nicht wirklich mitgespielt und so eilten wir durch Straßen um nicht von den herunterbrechenden Eis und Schneebergen getroffen zu werden. TAUWETTER in Österreich ist ein LIACHALSCHAß gegen das was hier abgeht. Meine lieben Leute... nach zwei Tagen hatte man das Gefühl schwimmen gehen zu können, aber nicht im Meer, sondern auf den Straßen. Meine Schuhe sind Dank diesem Wetter ein Fall für den Mülleimer und selbst der Wasserdichtstempel war komplett umsonst. Deswegen jubelten heute einige Finnen als es hieß, dass wir wieder -10° bekommen würden. Um ganz ehrlich zu sein, da schwimm ich lieber. :)
Nun ja Helsinki... Helsinki löste in mir kein besonders aufregendes Gefühl aus. Ich glaube aber auch, dass ich eher der Typ bin, der Städte alleine erkunden muss um sie so aufnehmen, fühlen und lieben zu können wie sie sind. Bei sechs Leuten ist es etwas schwer. Ich hatte schon ein schlechtes Gefühl, dank meiner Fotobegeisterung für jede Kleinigkeit, immer 2 minuten hinter her zu zotteln. Deshalb werde ich mich im Frühling noch mal aufs NEUE in diese Stadt wagen um vielleicht dann mehr Zeit zu haben. Vielleicht brauche ich dann auch keine Straßenkarte mehr, denn selbst die war total umsonst, wir fanden uns einfach nicht zu recht.

Zurück in Turku fühlt man sich fast schon ein wenig zu Hause. Wobei das überspitzt wäre. Man weiß halt, dass hier Sachen sind, die zu einem gehören. Ich glaube, dass meine Zeit hier erst kommen wird... und dafür brauche ich eben Zeit. Wie kann man eine Stadt, ein Land lieben und fühlen und vorallem sehen wenn alles eingefroren ist? Genau deshalb flüchte ich auch vor Lapland noch mal schnell nach Budapest um ein wenig verfrühten Frühling einzufangen. Hoffentlich.

Ich muss mir auch eingestehen, nachdem ich Österreich, den Einwohner_innen und vor allem dem Goverment etwas kritisch gegenüberstehe und eigentlich mehr geschimpft als gelobt habe, dass wir es immerhin gemütlicher haben als die Finnen hier. Der Leistungsdruck, das perfekt sein und das in einem Glashaus leben, sich zu präsentieren und keine Fehler zu machen macht mich eindeutig unglücklich. Ich kann mir nicht vorstellen wie man hier individualistisch sein kann, wie man sich entwickeln kann. Ich glaube, dass mag eventuell auch ein Grund sein, wieso Finnland trotz besten Studien und Noten nicht wirklich viele Denker und Künstler exportieren kann. Ich mag mich aber auch täuschen.
Auch wenn ich weiß, dass Österreich wie auch Finnland Länder sind in denen ordentlich aufgeräumt gehört, bin ich froh, in der Südsteiermark, in Gleinstätten und in Graz aufgewachsen zu sein. Auch wenn man vorallem am Land in einem Glashaus lebt, ist die Athmosphäre dennoch gemütlicher und nicht so strikt wie hier.
Schade finde ich nur, dass wir es einfach nicht schaffen, so stolz auf unsere Kultur sein zu können wie die Finnen. Klar, haben wir eine andere Geschichte, dennoch wird sich nichts ändern wenn nicht bald eine Generation mit einer Veränderung dieses Bewusstseins anfängt.

Dieses Kulturbewusstsein wird einem hier stark bewusst wenn man mit vielen Italienern und Franzosen unterwegs ist. Unvergleichbar und für mich ein wenig Traurig. So sehe ich mich eher als HUMAN als AUSTRIAN. Und ich hoffe, dass das unsere Zukunft ist. Dennoch ist es entzückend gewissen Stereotypen wieder zu erkennen und nicht nur an den anderen. Schlimm ist nur, dass ich von bisher allen /und nein, ich übertreibe nicht/ Menschen zu hören bekommen habe, dass ich die erste Österreicherin bin die halbwegs 'normal' ist. Was auch immer das heißen mag. Erklären konnten sie es mir dann schlußendlich doch nicht.

Ja, ich genieße die Zeit hier... auch wenn es momentan nicht wirklich einfach ist und ich mir nichts mehr wünsche, als in den Weinbergen spazieren gehen zu können und frischen Frühlingswind spüren kann.

Genießt es alle zu Hause und lasst mal etwas von euch hören.
<3<3<3<3>
Helsinki Impressions:


















Riga Impressionen:











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